Category:Max Weiss & Son, London

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Deutsch: Pelzhandelsfirma Max Weiss & Son, London Gegründet am 1. Juni 1874 von Max (Moritz) Weiss (* 1829 in Alt-Ofen bei Budapest).
Die Firmen- und Familiengeschichte schilderte in verschiedenen Artikeln in Pelzfachzeitschriften und Büchern der Enkel Francis Weiss (* 1893 in Ungarn; † 25. März 1982 in Beckenham, Kent), ebenfalls Rauchwarenkaufmann.
1844 begann Max Weiss seine Lehre als Kürschner und „Kappelmacher“ bei Karl Steiner in Ofen (Buda). Neben der Mützenmacherei lernte er hier die Manipulation der verschiedenen transylvanischen Schaf- und Lammfellarten, die in großen Mengen verarbeitet wurden. Am 1. April 1847 erhielt er sein Abschlusszeugnis und ging auf die übliche Wanderschaft. 1874 kam er wegen der ausbrechenden revolutionären Unruhen bereits wieder nach Ofen zurück, hatte in dieser Zeit jedoch bereits halb Europa bereist.
Der Firmengründer Max Weiss, Großvater von Francis Weiss, betrieb in Budapest einen Fellhandel. Die Familie von Francis Weiss Großvater, mütterlicherseits, Max Berg, wohnte in Berlin im ersten Stock des Vorderhauses Neue Königstraße 38 am Alexanderplatz. Ein Stockwerk höher lebte Francis Schwager, beide zusammen waren Inhaber der Firma Schulvater & Berg, eine der bedeutendsten Wildwarenhandlungen der Zeit. Die Kontore und Lagerräume befanden sich im Hintergebäude des recht großen Baukomplexes, in dem sich auch eine Schule befand. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört.
Der Budapester Max Weiss war in der Berliner Pelzbranche als „der schwarze Weiss“ bekannt. Die Berliner Großmutter von Francis Weiss und der Budapester Großvater starben ein oder zwei Jahre nach der Geburt von Francis.
Jakob Berg, der Ururgroßvater von Francis Weiss war ein typischer Berliner und von Beruf Weißgerber. Jakob Berg starb 1904 an einer Bauchoperation. Dessen Vetter war preußischer Justizminister, der hatte den Namen Friedberg angenommen.
Francis Bergs Mutter verbrachte 70 ihres Lebens Jahre in Ungarn, wo ihr Mann in Pest seinen Rauchwarenhandel betrieb.
Ururgroßvater Wolf Mattersdorf wanderte nach Alt-Ofen aus. Er wurde dort von der lokalen Synagoge als Chorsänger angestellt und unter dem Namen Weiss registriert.
Sein ältester Sohn Max begann im Alter von 15 Jahren als Lehrling bei einem Ofener Kürschner und Mützenmacher als Lehrling. Nach Ende der Lehrzeit und der üblichen Wanderschaft arbeitete er in diversen Werkstätten Österreichs und Ungarns. Auf dem Weg nach Paris musste er wegen Ausbruchs der Revolution 1848 in seine Heimat umkehren. Er fing in Pest bei L. W. Heidelberg als Rauchwarensortierer an und wurde nach verhältnismäßig kurzer Zeit Geschäftsführer. Er gab diese sichere Stellung auf, um sich selbständig zu machen. Sein erstes Geschäftslokal und die Wohnung der Familie befand sich im „Marokkaner Hof“ an der Elisabethpromenade. In diesem Bezirk hatten auch die anderen Budapester Rauchwarenhändler ihre Lager. Die Rohfellbranche befand sich in der Gegend Karlsring und Königsgasse. Nach kaum zwei Jahren vergrößerte er sein Lokal. Er besuchte die Leipziger Messen, 1877 fuhr Francis Weiss Vater „Willi“ im Alter von 15 Jahren das erste Mal mit. Bis 1879 volontierte er bei dort David Kölner, ebenfalls ein Ungar. Der Vater und David Kölner kannten sich aus ihrer Zeit bei der Firma A. Goldstein in Pest. Aus der Filiale des Hauses Goldstein, die David Kölner leitete, entstand die Firma D. Kölner. 1888 erhielt Willi Weiss Prokura, später wurde er Teilhaber und die Firma in „Max Weiss und Sohn“ umbenannt. Auf einer Auslandsreise lernte er Francis Mutter kennen, die er 1892 heiratete.
1895 starb Francis Großvater Max Weiss. Zu der Zeit wohnte Francis am Theresienring, wo auch später seine Schwester und seine Frau zur Welt kamen. Die nächste Wohnung war in der Königsgasse, in der seine künftige Frau diesmal gegenüber wohnte. 1901 verlegte Francis Vater das Geschäft und den Wohnsitz zum Karlsring.
1910, zwei Monate nach seinem Schulabschluss fing Francis Weiss in Berlin bei dem weltbekannten Spezialhaus Levy & Salinger am Georgen-Kirchplatz das „Lammfellstudium“ an. Nach einem Jahr ging er nach Leipzig, öfters besucht von seinem Vater. Dort volontierte er bei der Rauchwarenfirma Eisenbach & Stern, Inhaber Willi Eisenbach. Als der Vater schwer leidend wurde, ging er zu dessen Unterstützung zurück nach Budapest. Als „Einjähriger“ diente er bei den Tiroler Kaiserjägern. 1914 wurde er zum Kriegsdienst einberufen und diente während der gesamten Zeit des Ersten Weltkriegs als Offizier. Während der Kriegszeit führten Mitarbeiter das Geschäft bis zu seiner Rückkehr im Jahr 1918 weiter. Die politischen Verhältnisse in Ungarn bewogen ihn, das Land zu verlassen. 1921 übersiedelte er nach Leipzig, bald in eigenen Räumen in der Ritterstraße 38-40, im Pelzzentrum rund um den Brühl. Bald wurde er zu den führenden Rauchwarenkommissionären gerechnet. 1923 wurde hier, jung verheiratet mit Ehefrau Margit, sein ältester Sohn Niels geboren. Wiederholt bezeichnete er diese Zeit im Weltzentrum des Pelzhandels als die glücklichste seines Lebens.
Als Francis Weiss 1930 für die ungarische Lammfellfirma Pannonia nach London ging, zeichnete sich bereits das Unheil des Nationalsozialismus ab. Bereits ein Jahr später machte er sich dort wieder selbständig in 1, Maiden Lane, die auf seinen Antrag hin in Skinners Lane umbenannt wurde.
Der älteste Sohn Niels diente im Zweiten Weltkrieg als englischer Hauptmann, dafür musste er seinen Namen in White ändern. Niels arbeite zuerst in Stockholm bei der Firma Vik und anschließend zwei Jahre in der Canadian Fur Auction Company in Montreal. 1950 beendete er seine Ausbildung in der Firma Hans Hessel, anschließend trat er als Teilhaber in die elterliche Firma ein.
Nach dem ersten Weltkrieg eröffnete Francis Weiss eine Niederlassung in Leipzig, die er später zum Hauptsitz der Firma machte. 1930 gründete er die Londoner Firma unter dem Gründernamen Max Weiss & Son und vertrat von dort die Firma Pannonia, Budapest. Er schrieb Fachbeiträge für Zeitschriften verschiedener Länder, außerdem die Bücher „Insanity Abounding“, „Waltzing Vulcano“, „Fur Mans Holiday“ und ein Buch mit Gedichten, in Erinnerung und genannt nach seiner verstorbenen Frau, „Margit“.
Anfang 1981 übergab Francis Weiss im Alter von 87 Jahren die Firma an seinen Sohn Niels White.[1]
Francis Weiss starb am 25. März 1982 in Beckenham, Kent, England. Er hinterließ die Söhne Niels und Francis.[2]
Die historische Sammlung von Francis Weiss wurde vom Verband der Deutschen Rauchwaren- und Pelzwirtschaft aus London nach deren Sitz in Frankfurt am Main geholt [?]. Es war vorgesehen, das Konvolut von Bilddokumenten und Schriften später in einem Pelzmuseum auszustellen [auf Nachfrage war Anfang 2014 dort von dem Verbleib nichts bekannt].[3] Eventuell unabhängig davon befinden sich Dokumente (wahrscheinlich handelt sich weitgehend um die Sammlung), die Weiss zuvor abgegeben hat, in der Sammlung G. & C. Franke. Mit der Veröffentlichung von Kunstwerken im Internet hat diese Sammlung von Drucken mit Pelzen in Kunstwerken ihren Wert verloren und wurde aufgelöst.

Belege

  • Francis Weiss: Jugenderinnerungen eines alten Pelzmannes. In: Marco - Mitteilungen des Hauses Fränkische Pelzindustrie Märkle & Co, Saison 1974, S. 39-43 / Collection G. & C. Franke.
  • Johanna Kroll: Am 1. Juni 1974: 100 Jahre Firma Max Weiss & Sohn, London. In: Pelz International 6/1974.
  1. Ohne Autorenangabe: Francis Weiss Resigns. In: Fur Review, London, February 1981
  2. Ohne Autorenangabe: Late Francis Weiss. In: Fur Report Supplement, 2. April 1982, S. VI
  3. Ohne Autorenangabe: Historische Sammlung kam nach Frankfurt. In: Pelz International, Nr. 11, November 1981.
<nowiki>Francis Weiss; Weiss Ferenc; Francis Weiss; Francis Weiss; Francis Weiss; Francis Weiss; Francis Weiss; Francis Weiss; فرنسيس فايس; Francis Weiss; Francis Weiss; (1893–1982) magyarországon született német-magyar származású író, üzletemeber; britischer Rauchwarenhändler und Autor; schrijver</nowiki>
Francis Weiss 
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Date of birth1893
Budapest
Date of death25 March 1982
Country of citizenship
Occupation
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Wikidata Q21031696
ISNI: 0000000083973035
VIAF ID: 79522797
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