Sechs Flügelbilder eines ehemaligen Nebenaltarretabels, um 1535/40

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Rekonstruktion eines Nebenaltars der Stiftskirche St. Martin[edit]

Obwohl die Tafeln heute auf vier verschiedene Sammlungen, auf zwei Kontinenten verteilt sind, geht man davon aus, dass sie zu einem gemeinsamen Altar gehörten. Dies wird aus der Gestaltung der Tafeln im geschlossenen Altarzustand geschlossen. Der Aufbau dürfte den noch erhaltenen St. Gallener Versuchungsretabel und dem Abendmalretabel geglichen haben. Wir haben einmal die flügelübergreifende Hintergrundgestaltung vor einer zinnenbewehrten Mauer. Dann die gemeinsame Namenskartusche der Mitteltafeln, sowie die sich spiegelnde Körperhaltung der beiden Diakone. Dass der heilige Veit, sowie der Erzengel Michael die abgespaltenen Vorderseiten der Drehflügel sind, wird aus den korrespondierenden Maßen und der gemeinsamen Provenienz aus der Sammlung von Johann Baptist von Hirscher geschlossen.[1]

Die Tafeln befanden sich bis 1772 in der Stiftskirche St. Martin in Meßkirch, als diese im Stil des Rokoko umgestaltet wurde.

Die beiden Drehflügel befanden sich bereits vor 1821 in der Sammlung von Johann Baptist von Hirscher. Dieser hatte im Jahr 1821 versucht einen, damals noch Hans Holbein zugeschriebenen Bestand von 15, teilweise doppelseitig bemalten Tafeln, zusammen mit seiner gesamten Sammlung an Ludwig von Oettingen-Wallerstein zu verkaufen. Die Tafeln wurden später gespalten und die beiden Vorderseiten 1858 von der Großherzogliche Gemäldegalerie, Karlsruhe unter der Verzeichnisnummer 60 übernommen. Damals dann Barthel Beham zugesprochen.[2]

Die beiden Rückseiten befanden sich 1834 in der Sammlung Karl Gustav Abel in Stuttgart. Im Jahr 1863 gelangten sie über das Auktionshaus Heberle-Lempertz an Georg Gillis van Haanen (George Gillis Haanen?) in Köln. Am 9. November 1909 tauchen die beiden Rückseiten in einer Versteigerung der Sammlung von Édouard Fétis bei Le Roy Frères auf. Über Frederik Muller, Amtserdam kamen die Tafeln an John G. Johnson, Philadelphia. Dieser vermachte seine Sammlung 1917 an das Philadelphia Museum of Art.[3]

Der linke Standflügel, Heilige Dreifaltigkeit, befand sich in der Sammlung Johann Georg Martin Dursch in Rottweil. Dieser verkaufte einen Teil seiner Sammlung an den Rottenburger Bischof Josef Lipp, (Inventar 1862, Nr. 50). Dessen Sammlung kam testamentarisch an den Bischöflichen Stuhl Rottenburg und bildeten den Grundstock des Diözesanmuseum Rottenburg.[4]

Der rechte Standflügel, Der Heilige Gottfried von Amiens, wurde 1817/18, oder 1821/22 von Joseph Freiherr von Laßberg, Meersburg erworben. 1853 (1855) ging die Tafel an die Fürstlich Fürstenbergische Sammlungen von wo sie 2004 an die Sammlung Würth verkauft wurde.[5]

Geschlossener Zustand[edit]

Geöffneter Zustand[edit]

Reference[edit]

  1. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 188 - 191
  2. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 191
  3. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 191
  4. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 191
  5. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 191