File:Bennewitz Fortsetzung der Chronik zusammengefasst 0012.jpg

Deutsch: Bennewitz - Chronik einer Kürschnerfamilie Abschrift der Seite siehe unten)

Dieser Teil ist überschrieben mit
Fortsetzung der Chronik der Familie Bennewitz in Wurzen

Hier in diesem Kasten muß sich die alte Chronik der Familie Bennewitz befinden, welche in der Zeit von 1692 bis 1835/39 geschrieben worden ist und Auskunft über die Familie während dieser Zeit gibt. Um die Chronik der Familie Bennewitz, deren alte Aufzeichnungen vom Jahre 1692 bis 1835/39 sich in dem Buche befinden, welches sich in dem vorhergehenden Kasten befindet, fortführen zu können, ließ ich dieses Buch anfertigen, weil das alte Buch keine alten Blätter mehr hatte.

Wurzen, im August 1909 Ernst Oskar Bennewitz

Neun Generationen Kürschnermeister Bennewitz in Wurzen (seit 1652), bis zur Flucht 1952 immer an gleicher Stelle, Albert-Kuntz-Straße 1, Ecke Schuhgasse.

Anschließend in Frankfurt/Main.

Die zehnte Generation Otto Bennewitz jetzt (2010) in Garmisch-Partenkirchen, das Haus ist wieder in Familienbesitz.

Nachfolgend die nochmalige, mit einem Texterkennungsprogramm gelesene, unkorrigierte Abschrift der abgebildeten Seite:

Blatt 13 der Abschrift

bekommen, so daß ich Ende des Jahres 1912 diese Sache als gut erledigt betrachten zu können glaube. Mit Beendigung dieses Neubaues glaube ich, für mein ganzes Leben meine außergewöhnlichen ev. meine großen Unternehmungen als beendet zu betrachten und will ich hoffen, daß meine Meinung, durch diese Unternemung muß noch einmal Geld verdient werden, recht bald sich zeigen wird.

1912 war geschäftlich besser wie einige vorhergehende Jahre. Der Winter war ob

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seiner Kälte ziemlich flau, aber er brachte eigentlich trotzdem ein sehr gutes Geschäft, und könnte ich folgedessen am Schluß des Jahres 1912 dasselbe trotz allen mit gut bezeichnen und hoffen wir folgedessen für die weitere Zukunft das beste. Im Herbst, während der Kaisermanöver, hatten wir in Wurzen an der Collmner Straße auf dem Exercirplatz, Fliegerstation. Wir sahen da täglich viele Flieger und Luftschiffe. Schluß Jahr 1912.

1913. Eingedenk der großen nationalen Begeisterung vor 100 Jahren betrachtet die ganze Welt das Jahr 1913 eigentlich mit kritischen Blicken und man sagt, welche Kämpfe wird uns 1913 bringen? Wie wird 1913 werden, und was

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werden die nächsten Zeilen und Blätter geschriebenes enthalten?

Im Januar d. J. wurde ich in der Generalversammlung des Männerturnverein trotz meines Streuben als zweiter Vorsitzender gewählt.

Ostern d. J. lößte sich in Sandersdort die Privatschule auf, wo Mariechen zwei Jahre tätig war. Mariechen kam deshalb Ostern nach Hauße und ging nach Ostern an die Schule auf Gut Münchenhof bei Quedlinburg a. Harz.

Am 17. April, gelegentlich einer Reise nach Bielefeld in Westfalen, besuchte ich auf der Rückreise Mariechen auf Gut Münchenhof.

Anfang Juli sahen wir über Wurzen

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zu verschiedenen male das Luftschiff „Sachsen“ fahren.

Vom 12. bis 16. Juli fand in Leipzig das zwölfte deutsche Turnfest statt. Von unserem Männerturnverein nahmen daran ca. 50 Mann tätigen Anteil. Ich war natürlich auch mit und habe an den allgemeinen Freiübungen, an Sachsen-Stabübungen und an am Sachsen-Barrenturnen mich beteiligt. Das ganze Fest war unbeschreiblich großartig, herrlich. An Freiübungen nahmen ca. 17.000 auf einmal teil. Meine Frau und beide Töchter waren am 13. Juli, dem Festsonntag ebenfalls in Leipzig u. hatten Plätze auf Tribüne B und konnten alles ganz vorzüglich sehen. Meine Familie war von dem Feste und was selbige dabei gesehen, großartig erbaut und

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überrascht. Es war überwältigend dieser ganze Anblick.

Das meine beiden Töchter theilnehmen konnten, lag daran, beide hatten gerade Ferien und waren zu Hauße zu Besuch. 1 Woche vor dem Turnfest wurde Rudi krank. Er bekam die Masern und hat damit 3 Wochen zugebracht., hat selbige aber glücklich überstanden ohne jeden Nachteil. Daß meine Frau, die eigentlich wegen Rudis Krankheit nicht mit zum Turnfest wollte, mitgefahren ist, ging, weil die