File:Lehrbuch der Physiologie des Menschen (1905) (14593879297).jpg

Identifier: lehrbuchderphysi01bung (find matches)
Title: Lehrbuch der Physiologie des Menschen
Year: 1905 (1900s)
Authors: Bunge, Gustav von, 1844-1920
Subjects: Human physiology Physiology
Publisher: Leipzig : F.C.W. Vogel
Contributing Library: Francis A. Countway Library of Medicine
Digitizing Sponsor: Open Knowledge Commons and Harvard Medical School

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itz haben. Die fraglichen Fasern dagegenhaben ihre Ganglienzelle in den Vierhügeln. Diese Vermuthung, dass bereits in der Retina Licht- undFarbenempfindungen uns zum Bewusstsein kommen könnten, istmeines Wissens bisher noch niemals ausgesprochen worden. DieAutoren streiten nur darüber, ob die Gesichtseindrücke bereits imprimären Sehcentrum uns bewusst werden oder erst im secun-dären, in der Hinterhauptsrinde. Falls man die erstere Annahmemacht, könnte man vermuthen, dass die G r a t i o 1 e t sehe Seh-strahlung die Function habe, die im Zwischen- und Mittelhirn ge-bildeten Vorstellungen von den sichtbaren Objecten dem grossenErinnerungsspeicher zuzuführen, wo sie fixirt, mit den Erinne- 1) Ueber die centrifugalen Fasern in der Retina siehe Monakow, Arch.f. Psych. Bd. 20. S. 3. 1889 und S. Ramon y Cajal, „Die Retina derWirbelthiere. Deutsch von R. Greeff. Wiesbaden, Bergmann. 1894.S. in u. 143. 192 Dreizehnter Vortrag. (gjg^QpfSTofSTSf^ Pigmenlepilhel JITcph corpus gfgnic ext
Text Appearing After Image:
Sehslrahluruj> SchattzelU ■ Fig. 46. Nach v. Monakow. Die sensiblen Bahnen im Gehirn und Rückenmark. 193 rungsbildern anderer Sinne combinirt, verarbeitet und verwerthetwerden. Sehen wir nun zu, was das Experiment, was die pathologischeErfahrung, die vergleichende Anatomie und Entwicklungsge-schichte auf diese Vermuthungen und Fragen antworten. Fragenwir zunächst: was wird die Folge des Verlustes beider Retinaesein? Werden die Erinnerungsbilder, welche durch die Augenin das Bewusstsein eingezogen waren, fortbestehen ? Welcher Artsind diese Erinnerungsbilder? Ist die Lichtintensität die der nor-malen Erinnerungsbilder ? Sind sie farbig ? Ist die räum-liche Anordnung die normale ? Wie sieht es überhaupt in derSeele eines Menschen aus, dem die Retinae — dieser wichtigeTheil des Gehirnes — mangeln? Diese Fragen hatten mich lange lebhaft beschäftigt. Da botmir im Sommer 1895 bei einem Besuche in der IrrenanstaltBurghölzli bei Zürich mein verehrter College F o r e 1 die Ge-

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