File:Fohlen-Mantel-Verarbeitung 2 - Einschneiden, Versetzen und Zusammenpassen.jpg

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Deutsch: Der Fohlenmantel
Geht man im Nachschneiden nämlich dann noch weiter, so kommt plötzlich die Stelle, wo das Haar nach der Seite zustrebt. Bei einem Zuviel des Ausschneidens würde dann ein Scheitel entstehen, welchen man leider allzu oft bei Fohlenmänteln sieht. Dieser wird beim Tragen leicht kahl und ist sehr schlecht zu reparieren.
2. Vorzwecken
Da bei Fohlenmänteln die Möglichkeit einer Verbreiterung der einzelnen Felle, wegen der Spiegel, oft sehr schwierig ist, kontrolliert man das Verhältnis der unteren Fellbreiten zu dem Muster. Drei Felle wird man normalerweise für die gesamte Mantelweite benötigen. Es gilt also festzustellen, ob man die zur Verfügung stehenden Felle in die Breite oder mehr in die Länge vorzwecken muss.
Fohlenfelle falten etwas länger. Es ist deshalb ratsam, sie mit mäßig warmem Wasser einzustreichen und dann, nachdem sie eine gewisse Dehnbarkeit erreicht haben, vorzuzwecken.
3. Markieren
Nach dem Abzwecken werden Grotzen und Spiegel markiert. Die Markierung der Spiegel geht von den Wirbeln, an der Diechengrenze (Abb. 1 a) der Spiegel, aus. Man verbindet bestenfalls die beiden Wirbel mit einer Waagerechten und hat somit eine gute Kontrollmöglichkeit bei der Weiterverarbeitung. Auch ist es gut, die Länge der Spiegel auf der Lederseite zu markieren, da diese oft unterschiedlich lang sind und man dieses bei der Verarbeitung ausgleichen kann.
4. Sortieren
Fohlen sortiert man immer im Hängen. Man nimmt als Norm für die Felle der untersten Spiegelhöhe das Fell, welches die geringste Spiegelhöhe hat (Entfernung zwischen Pumpf und waagerechter Spiegelmarkierung). Stehen sieben Felle zur Verfügung, so reserviert man ein Fell mit entsprechenden Haareigenschaften für die Ärmel und sechs Felle für den Körper, so dass man im Körper insgesamt 12 Spiegel in gleicher Höhe hat. Bei einem Sechsersortiment müssen wir uns mit fünf Fellen, ergo zehn Spiegeln, für den Körper begnügen (Abb. 2). Das bedeutet dann, dass man zwei Felle übereinander für den Rücken sortiert, mit je zwei Spiegeln. Zwei Felle übereinander für die an den Rücken anschließende Bahn mit je zwei Spiegeln und ein Fell für Über- und Untertritt mit je einem Spiegel, welches in seiner Struktur den beiden vorher erwähnten Fellen gleicht und mit diesen dann spiegelgleich versetzt werden muss. Wenn der Besatz aus dem gleichen Material gearbeitet wird, so reserviert man dafür schon beim Sortieren ein entsprechendes Kopfstück.
1. Aufeinandersetzen und anbrachen
Hat man beim Sortieren nun berücksichtigt, dass eine gleiche Länge der untersten Felle zwischen Spiegelmarkierungslinie und Pumpf besteht, so ist jetzt beim Aufeinandersetzen genau darauf zu achten, dass sämtliche Spiegel im Mantel, beim späteren Zusammenstellen, auf eine gleiche Höhe kommen. Durch die Markierungslinien ist das bei entsprechender Sorgfalt leicht möglich. 30 bis 40 Zentimeter beträgt meist die Entfernung zwischen den beiden Markierungslinien (Abb. 2). Das aufzusetzende Fell schneidet man in einer individuellen Welle am Pumpf so ab, wie es sich nach dem Moiré ergibt. Mit dem Messerrücken kann man sich leicht, mit etwas Druck, die Welle auf die Lederseite kopieren und dann abschneiden.
Man legt nun das oberste Fell so auf die Haarseite des unteren Felles oberhalb der Spiegel, dass die bei allen zwei bis drei Aufsätzen geforderte Länge berücksichtigt und ein harmonisches Übergehen des Moiré der beiden Felle gewährleistet ist. Man überträgt die Aufsatzwelle dann wieder so mit dem Messerrücken auf die Haarseite, wie es oben beschrieben wurde. Mit den abfallenden Köpfen kann man jetzt die Bahnen auf die geforderte Länge, mittels einer solchen individuellen Welle, bringen (Abb. 2a).
Sollte, trotz entsprechendem Vorzwecken, die Breite der Rückenbahn nicht ausreichen, so hat sich eine Verbreiterung am besten so bewährt, wie es Abb. 3 zeigt. Ein zusätzliches Fell, welches in Farbe und Haarstruktur zu der zu verbreiternden Bahn passt, wird mittels Blitzzacke, innerhalb der Spiegel in entsprechender Keilbreite und -länge, gewonnen und in den Grotzen eingeschoben. Die sich ergebenen Weiten links und rechts der Spitze des Keils (Abb. 3b) werden dann mit einer Welle entfernt Oberstes Gebot bei allen Verbreiterungen, wie man sie auch auszuführen gedenkt, ist, mit relativ wenig Nähten viel zu erreichen. Durch die abfallenden kleineren Stücke kann man jetzt die schadhaften Stellen ausbessern, wobei man allerdings von Zungen absehen sollte. Nach dem Nähen werden die Aufsatznähte befeuchtet, ausgerollt und von der Haarseite mit der Drahtbürste dressiert.
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Source Own work
Author Rudolf Toursel
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