File:Bünker 1902 S 038 sw.jpg

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Deutsch: Seite 38 von Johann Reinhard Bünker aus Ödenburg (Sopron): Das Bauernhaus am Millstätter See in Kärnten. Wien, 1902. Sonderabdruck aus Band XXXII [Der dritten Folge Band II] der „Mittheilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien“, Wien, 1902. Im Selbstverlage der Anthropologischen Gesellschaft. Druck von Friedrich Jasper in Wien.

Abdruck eines zweigeteilten, volkskundlichen Aufsatzes über die bäuerliche Architektur (13 Bauernhaustypen, Inventar und primitive Wohnbauten z.B. auf Almen) mit handgezeichneten Illustrationen (u.a. von akad. Malern Robert C. Lischka und Franz Storno jun. aus Wien) aus dem Bereich Millstätter Berg (Hochplateau) über dem Millstättersee / Gemeinde Seeboden und dem Anfang des Liesertals in Kärnten / Österreich / Europäische Union.

Scan: "— 38 — Der Dachraum der Rumpler-Keusche, welcher gewissermaßen einen Halb- oder Kniestock bildet, da die Holzwände des Hauses über die Stubendecken bis zur Höhe des oberen Gangrandes emporgeführt sind, kann entweder durch die von der Laube hinauf¬führende Stiege oder durch das in der Nordseite des Hauses angebrachte Stadel- oder Tennthor betreten werden. Er ist wie das Erdgeschoss in drei Haupttheile getheilt. In der Mitte liegt über der Laube der Obenauf, von dem in seinem vordersten Theil durch einen Bretterverschlag eine Kammer, der Käst'n (Kasten) abgetrennt ist, worin die Keuschlerin den Speck, das Geselchte (geräuchertes Schweinefleisch), Schmalz, Mehl und andere Nahrungsmittel aufbewahrt. Über dem Obenauf vereinigen sich bei R die beiden Rauchschlote. Rechts und links vom Obenauf liegen die beiden anderen Haupttheile des Dach¬raumes: rechts der Rauchstuben- und Kachelstubenboden, links die geräumige Tenne mit ihren Nebenräumen, deren Bestimmung aus den Einzeichnungen ersehen werden kann. Während die beiden Stubenböden vom Obenauf nur durch die den Kniestock bildende. etwa meterhohe Balkenwand geschieden ist, sind die Wirtschaftsräume des Dachraumes vom Obenauf durch einen Bretterverschlag getrennt. Durch Bretterwände, die gut 2 m hoch sind, ist auch die Tenne von den Nebenräumen abgesondert. Der Raum links vom Strohbarren wird hauptsächlich zur Zeit der Ernte benützt. Hier wird das Getreide eingelagert, bis es zum Dreschen kommt. Nach dem Dreschen wird der größte Theil des Strohes auf den Pranta gebracht. In den Strohbarren legt man immer nur so viel Stroh ein. als man zum Futter nothwendig hat. Bei F ist die Einwurfsöffnung zum Futterkasten. Sie ist mit einem Bretterdeckel, der eine Habe zum Anfassen hat, geschlossen. Die Tenn¬brücke ist aus starken Pfosten hergestellt. Sie hat eine Steigung von 85 cm. Die Laube und die Ställe sind niedriger als die beiden Stuben, weshalb der Oben¬auf und die Tenne auch niedriger liegen, als die beiden Stubenböden. Die Differenz beträgt 85 cm. Vom Obenauf führen darum auch einige Stufen zu den Stubenböden empor. Auf den beiden Stubenböden stehen Truhen (Tr—Tr5), Kleiderkästen (Ka—Ka3), in denen die Bewohner des Hauses ihre Habseligkeiten verwahren, dann unter M.-T. eine Mehltruhe. Sie sowohl als auch der noch größere Schüttkasten (Sch.-K.), der zur Aufnahme des ausgedroschenen Getreides dient, sind in Fächer getheilt. Außerdem fand ich auf dem Stubenboden noch Spinnräder. Webstuhltheile. einen Schleifstock, Körbe. Sägen. Hacken und anderes Werkzeug. Von den Stubenböden zieht sich der 80cm breite Gang hin. Man kann ihn durch einen Ausschnitt in der Holzwand vom Rauchstubenboden aus betreten.

2. Das Mauerbauer-Haus in Radl Das sehr interessante Haus, das ich jetzt beschreiben will, steht nicht in der Seegegend, sondern im Lieserthal, und zwar in dem vor dem Städtchen Gmünd gelegenen Dorfe Radl unter der Nr. 31. Ich habe es aufgenommen, weil ich dafürhalte, dass seine Ausgestaltung viel zur Erklärung des Entwickelungsganges beiträgt, den das oberkärtnerische Haus aus seinen primitivsten Anfängen bis zu entwickelteren und bis zu den entwickeltsten Formen genommen hat. Das Mauerbauer-Haus hat mit dem vorgehend besprochenem Hause, der Rumpler-Keusche; das gemeinsame Merkmal, dass beide die Wohn- und Wirtschaftsräume unter ein

kommen heute noch vielfach nur transportable Barren vor. Der ganze Stadel ist dort in Kammern getheilt, von welcher jede mit einer eigenen Eingangsthür versehen ist. In jeder Kammer befindet sich ein solcher Barren für zwei Stück Kühe, Kalben oder Ochsen. Man erspart dabei die vielen Ketten und beugt der Gefahr des Verhängens vor. Wegen der Raumverschwendung, die dadurch nothwendig herbeigeführt wird, und wegen des großen Holzbedarfes kommt man mehr und mehr von dieser Einrichtung ab und führt Anhängebarren ein.« (Vgl. hiezu die weiter unten folgenden zwei Stadelpläne und deren Beschreibung.)"
English: Page 38 of the binding of Johann Reinhard Bünker fromSopron: The farmhouse near Lake Millstatt. Vienna, 1902. Reprinted from Volume XXXII [Der dritten Folge Band II] der „Mittheilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien“, Wien, 1902. In self-publishers of the Anthropological Society of Vienna. Print by Friedrich Jasper in Vienna. People Ethnography essay in two parts on the farm architecture (13 farm types, inventory and primitive dwellings as on pastures) with hand-drawn illustrations ("junior cancellation" among the rest by academic painters Robert C. Lischka and Franz Storno jun. in Vienna) from around lake Millstatt (Millstätter See) community of Seeboden / Spittal an der Drau / Carinthia / Austria / EU.
Date Summer 1902
date QS:P,+1902-00-00T00:00:00Z/9,P4241,Q40720564
, scan 09.07.2012
Source Own work
Author scan and upload by Joadl; Thanks to Michael Bünker
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